Geschichte der Böhmischen Harfe
Die Böhmische Harfe war das Instrument der böhmischen Wandermusikanten, die im 19. Jahrhundert durch Europa und Asien zogen, oft in organisierten Musikantenkapellen. Um als Wanderinstrument über weite Strecken getragen werden zu können, war sie sehr leicht gebaut – im Gegensatz zu den eher schweren, robusten Harfen anderer europäischer Regionen, die hauptsächlich als stationäre Hofinstrumente dienten.
Spielweise der Böhmischen Harfe
Die Böhmische Harfe wird ähnlich wie andere Hakenharfen gespielt. Durch das Zupfen der Saiten mit den Fingern erzeugt der Spieler Melodien und Akkorde. Die Halbtonklappen ermöglichen es, die Tonhöhe einzelner Saiten um einen Halbton zu erhöhen, was die Flexibilität beim Spielen verschiedener Tonarten steigert.
Besonderheiten der Böhmischen Harfe
- Leichtbauweise: Die Harfe ist so konstruiert, dass sie leicht zu transportieren ist, was sie ideal für Wandermusikanten macht.
- Materialien: Traditionell wurde Fichte für Hals und Stange sowie für die Decke verwendet. Moderne Nachbauten nutzen oft Nylon- oder Carbonsaiten anstelle der ursprünglichen Darmsaiten.
- Halbtonmechanik: Einige historische Modelle verfügten über Metallhaken zum Umstimmen, die als Vorläufer der heutigen Halbtonmechanik gelten. Moderne Versionen sind oft mit justierbaren Halbtonklappen ausgestattet, die eine präzisere Stimmung ermöglichen.
- Klangcharakteristik: Die Böhmische Harfe zeichnet sich durch eine schnelle Ansprache, einen voluminösen Bass und einen silbrigen Diskant aus, was sie für verschiedene Musikstile attraktiv macht.