Und bring mir einen Türken mit“ 
Spuren der Türkenkriege in Franken

Ein besonderer Vortrags- und Gesprächsabend zur regionalen Geschichte

Wer vermutet schon osmanische Spuren inmitten fränkischer Dörfer? Und doch finden sich überraschende Zeugnisse der Türkenkriege des 17. Jahrhunderts auch bei uns in der Region – in Kirchen, auf Friedhöfen, in Ortsnamen und alten Gemälden. Und woher hat z.B. die Innere Türkengasse in Weißenburg ihren Namen?
Die vhs Weißenburg lädt gemeinsam mit dem Verein „So fremd? – So nah?“ und der Frankenbund-Gruppe Weißenburg zu einem spannenden Vortragsabend mit anschließender Diskussion ein, der sich diesen oft vergessenen Kapiteln fränkischer Geschichte widmet.

Mustapha, das Gemälde (Maler und Jahr unbekannt) wurde fotografiert auf Schloss Nagel,
Küps/Oberfranken

Mustapha von dem Hans Adam v. K auf Nagel bei der Befreiung der Stadt Wien vom türkischen Heere ano 1683 in die Heimat mitgebrachter Kriegsgefangener.
Mustapha von dem Hans Adam v. K auf Nagel bei der Befreiung der Stadt Wien vom türkischen Heere ano 1683 in die Heimat mitgebrachter Kriegsgefangener.

Der Filmemacher und Türkeiexperte Jochen Menzel begibt sich in seinem Vortrag auf eine Entdeckungsreise durch Franken. Dabei erzählt er von Menschen, die einst als Gefangene der Türkenkriege hierher kamen und blieben. Ihre Geschichten haben Spuren hinterlassen: in Kunstwerken, in Kirchen, in Familiengeschichten – und nicht zuletzt in Namen, die bis heute in unserer Region zu finden sind.

Besonderes Augenmerk gilt an diesem Abend der lokalen Perspektive: Im anschließenden moderierten Podiumsgespräch  – u.a. mit Max Wagner, Stadtarchivar von Weißenburg, und Hermann Seis vom Freundeskreis Barockstadt Ellingen– richtet sich der Blick auf konkrete Spuren und Begebenheiten in Weißenburg und Ellingen.

Ein Abend voller Geschichte, Geschichten und Begegnungen – über Migration, Erinnerung und die überraschenden Verbindungen zwischen Franken und der Türkei.

Eine Kooperationsveranstaltung der vhs Weißenburg, des Vereins „So fremd? – So nah?“ und der Frankenbund-Gruppe Weißenburg.
(Ermäßigter Eintritt für Mitglieder der drei beteiligten Organisationen.)

Weitere Informationen und Anmeldung:


Jochen Menzel
Den Filmemacher, der seit über 50 Jahren die Türkei und die benachbarten Länder bereist, bewegt seither die Frage nach der Seele Anatoliens.
Mit regelmäßigen Publikationen, Vorträgen, Fotoausstellungen und Filmen - wie z.B. über den anatolischen Barden Aşık Veysel oder den Mystiker Yunus Emre (2021) - sucht er sie zu ergründen.
Er studierte Politikwissenschaften in Berlin, Turkologie in Ankara und Bamberg.
Zusammen mit seiner Frau Gülseren Suzan produziert er seit 1993 Filmdokumentationen und Unterrichtsmedien (transfers-film) mit dem Schwerpunkt Migration für BR, ZDF, Goethe-Institut oder die Bundeszentrale für politische Bildung. Mit seinen Filmen hat er an verschiedenen Filmfestivals (Dokfilmfest München, Feminale Köln, Ankara, Alanya, Nürnberg, Boston u.a.) teilgenommen.
Er lebt und arbeitet in Fürth